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15. August 2024

Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz

5 Strategien zur Stressbewältigung und Burnout-Prävention

Die Bedeutung der psychischen Gesundheit nimmt immer mehr an Bedeutung zu. Bei den Ausfalltagen zählen psychische und psychosomatische Erkrankungen zu einer der drei häufigsten Ursachen. Fällt ein Angestellter aufgrund einer psychischen Erkrankung aus fehlt er in den meisten Fällen länger als jemand mit körperlichen Beschwerden. Und auch die Gesamtanzahl der Arbeitsunfähigkeitstage stieg hier in den letzten Jahren zunehmend an (siehe Grafik).
Dass die Relevanz des Themas auch in Unternehmen schon steigt, zeigt die Studie #whatsnext2022 der Techniker Krankenkasse. Dies gaben 38,5% der Geschäftsführer *innen sowie die Verantwortlichen in Gesundheit und Personal an.
Wichtig ist es präventive Maßnahmen zu etablieren. Dies können professionelle und evidenzbasierte Programme wie das EAP – Employee Assistance Program sein. Aber auch kleine Änderungen im Arbeitsalltag, die sich schon präventiv auswirken können.

Darstellung Fehltage wegen psychischer Erkrankung

 

5 Strategien zur Stressbewältigung und Burnout-Prävention

Es gibt mehrere Tipps und Tricks, wie sie Ihren Arbeitsalltag mit nur kleinen Änderungen stressfreier gestalten können und so bestimmten psychischen Erkrankungen vorbeugen können. Fünf Tipps, die sich leicht integrieren lassen sind:

Mikropausen
Gesunde Work-Life-Balance
Stressbewältigungstechniken
Gesunde Ernährung und Bewegung
EAP – Kommunikation und Unterstützung
 

Tipp 1: Der Mehrwert von Mikropausen

Pausen sind wichtig – im Alltag wie bei der Arbeit. Nicht umsonst sind Pausen ein gesetzlich verankerter Bestandteil unseres Arbeitstages. Im Gegensatz zu Mittagspausen, die oft 30 bis 60 Minuten lang sein können, sind Mikropausen vergleichbar mit einem „Powernap“. Mikropausen sind Auszeiten von wenigen Sekunden bis hin zu maximal zehn Minuten.
Laut einer im Onlinefachmagazin Plos One veröffentlichten Studie, können Mikropausen die Müdigkeit verringern und das Energieniveau erhöhen. Regelmäßige kurze Pausen können ebenso einen positiven Einfluss auf die Produktivität und Leistungssteigerung haben.
Eine Mikropause kann der kurze Plausch an der Kaffeemaschine sein, der Genuss einer Tasse Tee, einmal tief Luft holen am geöffneten Fenster, das Lieblingslied über Kopfhörer oder aber der kurze Spaziergang über das Firmengelände. Mikropausen dienen nicht der Erholung. Sie sollen einer Übermüdung vorbeugen und daher frühzeitig genommen werden.
Als Unternehmer *in können Sie Ihre Angestellten dazu ermutigen, regelmäßig Mikropausen einzulegen. Die Mitarbeiter *innen sollten hier frei entscheiden können, wie häufig und zu welchen Zeiten sie diese Pausen benötigen.

Darstellung der unterschiedlichen Arten von Mikropausen

Tipp 2: Gesunde Work-Life-Balance

Eine gesunde Work-Life-Balance ist entscheidend für die psychische Gesundheit und Arbeitszufriedenheit der Arbeitnehmer *innen. Zunehmend fühlen sich Mitarbeiter *innen müde und erschöpft.

Die Randstad Workmonitor-Untersuchung von 2022 ergab, dass vor allem jüngere Menschen einen großen Wert auf die richtige Balance zwischen Job, Familie und Freizeit legen.

Die richtige Work-Life-Balance ist ein individueller Balanceakt. Unternehmer *innen sind dazu aufgefordert die optimalen Voraussetzungen in den Unternehmen und Betrieben zu schaffen und die psychische Gesundheit zu fördern. Neben flexiblen Arbeitszeiten, Home-Office oder individuellen Beschäftigungsmodellen, sind ein Betriebliches Gesundheitsmanagement mit Gesundheitsvorträgen, -workshops sowie psychologische Beratungsangebote hilfreich.

Was Sie als Unternehmer *in tun können:

Im Arbeitsalltag können Sie als Unternehmer *in darauf achten Stress durch optimale Prozessplanung und ein langfristig angelegtes Projektmanagement zu steuern.

Da es durch den Fachkräftemangel zu einer Umverteilung der Arbeit kommt, bleibt der Arbeitsumfang gleich und wird auf den Schultern der bereits überlasteten Beschäftigten verteilt. Hier ist vorausschauendes Handeln von Ihrer Seite gefordert. Das heißt manche Projekte sollten neu priorisiert und die Umsetzung zu einem späteren Zeitpunkt angegangen werden.

Für viele ist Home-Office und hybrides Arbeiten der Schritt in die richtige Richtung. Aber gleichzeitig bergen die neuen Möglichkeiten im Arbeitsalltag auch Risiken. Durch Sie verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. Die Übernahme von zusätzlichen Aufgaben durch den Fachkräftemangel führt zu Überstunden und Druck, um Deadlines einzuhalten.

Die Mitarbeitender *innen sind aufgefordert, auf das eigene Wohlbefinden zu achten und so eigenverantwortlich ihre psychische Gesundheit zu fördern und zu schützen. Es geht darum, klare Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu ziehen und sicherzustellen, dass Beschäftigte die Möglichkeit haben, ihre Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten. Betriebe können dies unterstützen, indem sie flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit von Remote Work und den Schutz der Freizeit fördern.

Es ist wichtig, dass Arbeitnehmende die Zeit haben, sich zu erholen, um den Arbeitsstress zu bewältigen und die Zufriedenheit zu steigern. Unternehmen sollten darauf achten, Überstunden zu begrenzen und zum Urlaub zu ermutigen, um sicherzustellen, dass ihre Mitarbeiter nicht überarbeitet sind.

Tipp 3: Stressbewältigungstechniken

Sie können Ihren Mitarbeiter *innen Stressbewältigungstechniken an die Hand geben, damit diese individuell in den Arbeitsalltag integriert werden können. So kann die psychische Gesundheit der Belegschaft mittels Schulungen zur Stressbewältigung oder Entspannungsübungen aktiv gefördert werden. Das Angebot kann über den Arbeitsalltag hinaus gehen. Hier bieten sich z. B. Kooperationen mit Sport- oder mit Yogastudios an.
Neben Entspannungsübungen ist es auch wichtig nach dem Stressauslöser zu suchen. Was führt zum Stress oder Stressempfinden? Oft hilft hier ein Blick auf den individuellen Arbeitsalltag der Mitarbeiter *innen. Welcher Dauerbelastung sind die Beschäftigten ausgesetzt und wie ist der Arbeitstag strukturiert?
Stress kann manchmal schon durch ein optimiertes Selbst- bzw. Zeitmanagement vermieden werden. Hier helfen Weiterbildungen die Mitarbeitenden die gängigen Zeitmanagementmethoden näherbringen.

Zwei Methoden zum Zeitmanagement:

1. ABC-Analyse
Die To-Dos werden in drei Kategorien unterteilt
(sehr wichtig = A, wichtig = B, irrelevant = C)
 
2. APLEn-Methode
A – Aufgaben
L – Länge
P – Pufferzeiten
E – Entscheidungen
N – Nachkontrolle
 

Ihre Mitarbeiter *innen sammeln alle Aufgaben des Tages, planen den Zeitaufwand, sorgen für einen Zeitpuffer und priorisieren die Aufgaben nach Dringlichkeit. Am Ende des Tages wird ihre Erledigung kontrolliert. Dies kann analog, aber auch digital erfolgen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass Zeitmanagementtools auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter *innen zugeschnitten sind. Sie sollen die Arbeit erleichtern und nicht mehr Aufwand produzieren, als für die eigentliche Aufgabe nötig ist.

Tipp 4: Gesunde Ernährung und Bewegung

Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind für die psychische Gesundheit von Ihren Mitarbeiter *innen gleichermaßen von Bedeutung. Sie als Unternehmer *in sollten gemeinsam mit ihrer Belegschaft gesunde Gewohnheiten am Arbeitsplatz etablieren.
Gesunde Ernährung ist nicht nur förderlich für die Gesundheit und das Wohlbefinden, sondern auch für den Erhalt der Produktivität am Arbeitsplatz. Sie ist einer der meistgenannten guten Vorsätze zum Jahreswechsel.
Dies können Unternehmen zum Anlass nehmen, um Ihren Mitarbeiter *innen gesunde Snacks wie Obst, Gemüse, Nüsse, Saaten, Haferflocken, etc. in der Küche bereitzustellen. In der Kantine kann dazu zusätzlich noch das Angebot von veganen oder vegetarischen Gerichten dazu führen, dass der Fleischkonsum sinkt.
Ebenso besteht die Möglichkeit über zentrale Bestellungen in einer Großküche einen gesunden Mittagstisch anzubieten, sollte keine eigene Küche vorhanden sein. So haben Ihre Mitarbeiter *innen die Möglichkeit alternativen zu den üblichen  Bestellungen bei den üblichen Pizza-, Pommes- und Döner-Diensten zu finden.  
Aber auch der gemeinsame Spaziergang in der Mittagspause oder der höhenverstellbare Schreibtisch können eine gesunde Lebensweise am Arbeitsplatz fördern.
Alle Maßnahmen haben eines gemeinsam: Sie unterstützen dabei Stress zu reduzieren, fördern das allgemeine Wohlbefinden und steigern die Produktivität.

Tipp 5: EAP - Kommunikation und Unterstützung

Die Kommunikation ist einer der wichtigsten Schlüssel zur Bewältigung von Stress am Arbeitsplatz. Mitarbeiter *innen sollen sich bei Bedarf professionelle Unterstützung suchen können, um über ihre Belastungen beruflicher oder privater Natur sprechen zu können.
Unternehmer *innen können Ihren Mitarbeiter *innen professionelle Hilfe durch ein Employee Assistance Program (EAP) anbieten. EAP ist ein unabhängiges und ganzheitliches Unterstützungsprogramm für Unternehmen und Ihre Mitarbeitender *innen. Es dient als Anlaufstelle für Mitarbeiter *innen aber auch Führungskräfte. Es unterstützt in schwierigen beruflichen oder privaten Situationen, in denen die Beschäftigten Rat und Hilfe benötigen.
EAP ist eine Maßnahme zur Betrieblichen Gesundheitsförderung und kann in vielen Themenfeldern zum Einsatz kommen.
Mögliche Themen können z.B. sein:

Arbeitsstress
Konflikte am Arbeitsplatz
Burnout und psychische Erschöpfungszustände
 
EAP setzt aber nicht nur dort an, wo akut Hilfe und Unterstützung benötigt wird. Das Employee Assistance Program ist ein Präventionsprogramm. Es arbeitet proaktiv, um Probleme oder Beschwerden gar nicht erst entstehen zu lassen.
Das EAP berät und gibt Anregungen zur Selbsthilfe. Dazu gehört z.B. bei psychischen Problemen auch die Vermittlung zu Beratungsstellen vor Ort oder Unterstützung bei der Psychotherapeutensuche.   . Alle Beratungsgespräch im EAP sind persönlich und 100% vertraulich. Ansprechpartner sind Fachleute, die der Schweigepflicht unterliegen.
Ein im Unternehmen etabliertes EAP stellt sicher, dass die Mitarbeiter *innen Zugang zu einer offenen und unterstützenden Kommunikationskultur haben. Der private Rahmen ermöglicht es, Probleme und Belastungen ohne Angst vor negativen Konsequenzen anzusprechen. Dies schafft Vertrauen und fördert die Lösung von Stressfaktoren. Ihre Mitarbeiter *innen erhalten die individuelle Unterstützung, die sie benötigen.
 

Fazit: Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz

Die Herausforderungen für Unternehmen sind groß. Fachkräftemangel sowie die steigende Zahl von Krankheitstagen aufgrund psychischer Erkrankungen stehen im Fokus der Aufmerksamkeit. Stress und Burnout sind allgegenwärtige Herausforderungen für Alle im Unternehmen.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen und Belegschaft gleichermaßen Verantwortung für die psychische Gesundheit übernehmen. Neben den vielen kleinen Stellschrauben wie ausreichend Pausen, Stressvermeidung und -bewältigung sowie einer gesunden Lebensweise, ist das EAP – Employee Assistance Program die Stellschraube mit der größten Wirkung.
Das wissenschaftliche und evidenzbasierte Programm fördert eine gesunde und zukunftsorientierte Arbeitsumgebung. Es agiert proaktiv dank Schulungen und Impulsen. Es eröffnet Mitarbeiter *innen die Möglichkeit sich in einem geschützten Raum zu öffnen und über Ihre Probleme und Anliegen sprechen zu können.

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