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17. Oktober 2024

Sicherheitsfachkraft

Wieso braucht mein Unternehmen eine Fachkraft für Arbeitssicherheit?

Eine Fachkraft für Arbeitssicherheit, auch Sicherheitsfachkraft (Sifa) genannt, sorgt dafür, dass Arbeitsplätze sicher und gesund gestaltet sind. Sie identifiziert Risiken, implementiert präventive Maßnahmen und gewährleistet die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, um Unfälle und gesundheitliche Beeinträchtigungen der Mitarbeiter *innen zu vermeiden.
 
Die rechtsverbindlichen Vorgaben zur Arbeitssicherheit sind so umfangreich wie vielfältig. Eine Fachkraft für Arbeitssicherheit ist vertraut mit geltenden Gesetzen und Vorschriften sowie den aktuellen Standards zur Umsetzung.

 

Bin ich verpflichtet, eine Fachkraft für Arbeitssicherheit zu beschäftigen?

Ja, grundsätzlich sind alle Arbeitgeber verpflichtet, eine Fachkraft für Arbeitssicherheit zu bestellen. Der Gesetzgeber regelt die betriebliche Arbeitsschutzorganisation im Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und im Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG). Die von den Unfallversicherungsträgern erlassenen Vorschriften sind ebenso rechtsverbindlich. In der DGUV-Vorschrift 2 "Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit" werden die Vorgaben aus dem Arbeitssicherheitsgesetz konkretisiert.
Laut §5 ASiG sind Arbeitgeber *innen verpflichtet, einer qualifizierten Fachkraft, der Fachkraft für Arbeitssicherheit, die erforderlichen Aufgaben zu übertragen.
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit ist der Geschäftsführung dabei direkt unterstellt. Konkret geregelt werden ihre Einsatzzeiten in Anlage 1 und 2 der DGUV-Vorschrift 2. Die Verantwortung zur Umsetzung liegt bei den Unternehmer *innen.
 
 Zeigt das Arbeitsscherheitsgesetz (ASiG) was die Bestellung von Sifas festlegt. Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) was die Vorschriften zur GBU und Maßnahmenfest´legung setzt. Und die DGUV-Vorschrift 2 Ankage 1 & 2 welche die Einsatzzeiten regelt.
 
Die Nichtbeachtung oder unzureichende Umsetzung der Gesetze und Vorschriften, hat nicht nur Unfälle, Arbeits- und Produktionsausfälle zur Folge, sondern kann auch rechtlich geahndet werden. Verstöße werden mit Bußgeldzahlungen, Unterbindung der betroffenen Arbeit und Stilllegung der betroffenen Arbeitsmittel bestraft. Wenn Mitarbeiter *innen durch vorsätzliche Gefährdung zu Schaden kommen, können in bestimmten Fällen sogar Freiheitsstrafen verhängt werden. Eine Sicherheitsfachkraft unterstützt Sie dabei, den Überblick zu behalten und gesetzliche Regelungen und Vorschriften in Ihrem Unternehmen rechtssicher umzusetzen.
 
 

Was ist eine Fachkraft für Arbeitssicherheit?

Die Fachkraft für Arbeitssicherheit, ist eine speziell ausgebildete Person, die Sie bei der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben zur Arbeitssicherheit berät und unterstützt.
Eine Sifa hat i. d. R neben der beruflichen Qualifikation als Ingenieur, Techniker oder Meister und einer mindestens zweijährigen Tätigkeit in diesem Beruf, auch eine entsprechende branchenspezifische Ausbildung abgeschlossen. Die Ausbildung umfasst sowohl technische als auch rechtliche Aspekte der Arbeitssicherheit. Regelmäßige Fortbildungen stellen anschließend sicher, dass Sicherheitsfachkräfte immer auf dem neuesten Stand der gesetzlichen Vorgaben und der technischen Entwicklungen bleiben.

 

Welche Aufgaben übernimmt eine Fachkraft für Arbeitssicherheit?

Grundsätzlich ist die Sicherheitsfachkraft Ansprechpartner *in in allen Fragen rund um das Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in Ihrem Unternehmen. In Zusammenarbeit mit Arbeitgeber *innen, sind Sifas für diese Bereiche zuständig:
 
Beurteilung
Beurteilung der Arbeitsbedingungen
Identifizierung von Gefahren und Risiken am Arbeitsplatz
Unterstützung bei der Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen (GBU)
Entwicklung geeigneter Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit unter Berücksichtigung des STOP-Prinzips
Beratung bei der Auswahl geeigneter persönlicher Schutzausrüstung (PSA) für Mitarbeiter *innen.
 
Unterweisung
Zur Förderung des Sicherheitsbewusstseins von Mitarbeiter *innen, führt die Sifa sicherheitstechnische Unterweisungen in Präsenz oder in digitaler Form durch. In Informationsveranstaltungen und Schulungen vermittelt sie den Mitarbeiter *innen Sicherheitsvorschriften und -praktiken. Sie weist auf Sicherheitsrisiken hin und sensibilisiert für potenzielle Gefahrenquellen.
 
Begehung
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit begeht regelmäßig die Betriebsstätten und überwacht die Einhaltung geltender Sicherheitsstandards und -vorschriften. Sie deckt sicherheitstechnische Mängel auf und arbeitet entsprechende Verbesserungsmaßnahmen aus.
 
Beschaffung
Bei der Auswahl, Beschaffung und Erprobung von technischen Arbeitsmitteln und der Einführung von neuen Arbeitsverfahren und Arbeitsstoffen unterstützt und berät die Sicherheitsfachkraft die Arbeitgeber *innen.
 
Dokumentation
Erstellung von Protokollen und Berichten und deren Pflege
Sicherheitsdokumentation als Nachweis über die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben
Schriftliches Festhalten von Sicherheitsbegehungen
Dokumentation der Abarbeitung festgestellter Mängel
 
Notfallmanagement
In Zusammenarbeit mit Brandschutzsachverständigen, Bauämtern oder der Feuerwehr stellt die Fachkraft für Arbeitssicherheit sicher, dass Notfallpläne vorhanden sind, Übungen regelmäßig durchgeführt werden und dass die Mitarbeiter *innen auf Unfälle und Gefahrensituationen vorbereitet sind.
 
Unfallmanagement
Die systematische Erfolgskontrolle der implementierten Maßnahmen sowie die Aufarbeitung von Unfallgeschehen (und Beinaheunfällen) sind Teil ihres Aufgabenspektrums. In detaillierten Unfallanalysen arbeitet sie Unfallursachen auf und entwickelt daraus in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen optimierte Maßnahmen zur Prävention.
 

Was sind die Folgen einer unzureichenden Arbeitsschutzorganisation?

Insgesamt ist die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und Arbeitssicherheitsvorschriften entscheidend für das Wohl der Mitarbeiter *innen, die Rechtssicherheit und den langfristigen Erfolg Ihres Unternehmens. Sind Sicherheitsstandards und Arbeitsschutz jedoch nur unzureichend umgesetzt, kann das schwere Folgen haben.
Folgen können sein:
 
Gesundheitsrisiken
Arbeitnehmer *innen können zum Teil in ihrer Gesundheit gefährdet werden und durch Unfälle (schwere) Verletzungen erleiden.
 
Unzufriedenheit
Ein Mangel an Sicherheitsvorkehrungen kann das Vertrauen der Mitarbeiter *innen in die Firma beeinträchtigen und die allgemeine Zufriedenheit senken. Damit kann auch eine höhere Personalfluktuation einhergehen.
 
Rechtliche Konsequenzen
Arbeitgeber *innen können rechtlich belangt werden, wenn sie gegen Gesetze im Arbeitsschutz verstoßen. Das können Bußgeldzahlungen, Betriebsstilllegungen, Schadensersatzzahlungen bis hin zu strafrechtlicher Verfolgung sein.
 
Finanzielle Verluste
Unfälle am Arbeitsplatz können hohe Kosten verursachen. Darunter fallen Personalersatzkosten, medizinische Kosten und Produktionsausfälle bis hin zu Entschädigungszahlungen.
 
Imageschädigung
Ein Unternehmen möchte für seine Produkte und Dienstleistungen bekannt sein, nicht aber für unsichere Arbeitsbedingungen. Wird bekannt, dass in Ihrem Betrieb Sicherheitsmängel festgestellt wurden, kann das Ihrem Ruf bei Kund *innen, potenziellen Partner *innen und Arbeitnehmer *innen schaden.
 
Die qualifizierte Beratung durch eine Fachkraft für Arbeitssicherheit kann dem, durch eine gelungene Arbeitsschutzorganisation entgegenwirken. Entsprechende Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Unfallprävention verhindern Unfälle und verbessern die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter *innen. Das erhöht das Engagement und die Produktivität in Ihrem Unternehmen. Kosten durch Personal- und Produktionsausfälle, Bußgeldzahlungen und hohe Versicherungskosten können minimiert werden. Insgesamt verbessern sich so die Erfolgschancen Ihres Unternehmens langfristig.

 

In welcher Form kann ich eine Fachkraft für Arbeitssicherheit beschäftigen?

 
Die Beschäftigung einer Fachkraft für Arbeitssicherheit kann auf verschiedene Weise erfolgen, abhängig von der Betriebsgröße und den spezifischen Anforderungen des Unternehmens. Je nach Unternehmen und Branche kann eines der hier aufgeführten Modelle sinnvoller sein als das andere.
 
1. Interne Fachkraft für Arbeitssicherheit
Eine Fachkraft für Arbeitssicherheit, die direkt im Unternehmen fest angestellt ist.
Merkmale:
Direkte Integration in die Unternehmensstruktur
Besseres Verständnis der spezifischen Arbeitsabläufe und Risiken
Kontinuierliche Verfügbarkeit
Geeignet vor allem für große Unternehmen und Unternehmen mit speziellem Tätigkeitsbereich
 
2. Externe Fachkraft für Arbeitssicherheit
Eine selbstständige Fachkraft für Arbeitssicherheit oder eine freiberufliche Sicherheitsfachkraft, die auf Honorarbasis für das Unternehmen tätig wird.
Merkmale:
Flexibilität in der Beauftragung (z. B. nach Bedarf)
Unvoreingenommene Sicht auf das Unternehmen
Kosteneffizienz bei geringem Bedarf
Geeignet für kleine bis mittelgroße Unternehmen
 
3. Überbetriebliche Dienstleister
Ein externes Unternehmen, das Dienstleistungen im Bereich der Arbeitssicherheit anbietet. Überbetriebliche Dienstleister beschäftigen mehrere Fachkräfte für Arbeitssicherheit, die unterschiedliche Kund *innen betreuen.
Merkmale:
Breites Spektrum an Dienstleistungen
Zugang zu einem Team von Experten* innen mit unterschiedlichen Spezialgebieten
Vielfältige Vorerfahrungen in unterschiedlichen Unternehmen und Branchen
Objektive und unabhängige Beratung
Geeignet für mittelgroße bis große Unternehmen
 
4. Kombination von intern und extern
Eine hybride Lösung, bei der sowohl interne als auch externe Fachkräfte für Arbeitssicherheit eingesetzt werden.
Merkmale:
Synergieeffekte durch interne Kenntnisse und externe Expertise
Flexibilität in der Ressourcennutzung je nach Bedarf
 
Insgesamt hängt die Wahl der Beschäftigungsform von den individuellen Ressourcen, den Bedürfnissen, der Größe und dem Tätigkeitsbereich des Unternehmens ab.

 

Fazit

Die Beschäftigung einer Fachkraft für Arbeitssicherheit ist für Unternehmen nicht nur eine Erfüllung der gesetzlichen Pflicht, sondern eine unverzichtbare Investition in die wertvollste Ressource: die Mitarbeiter *innen. Diese Experten gewährleisten nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und rechtlicher Notwendigkeiten, sondern tragen auch maßgeblich dazu bei, ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich Mitarbeiter *innen entfalten und produktiv arbeiten können. Durch ihre Kompetenz in der Risikoanalyse und der Entwicklung gezielter Sicherheitsmaßnahmen minimieren sie Unfallrisiken. Wenn Unfälle und deren Konsequenzen verhindert werden, spart das Unternehmen nicht nur Kosten, sondern stärkt auch seinen Ruf als verantwortungsbewusster Arbeitgeber. Insgesamt ist die Integration einer Fachkraft für Arbeitssicherheit entscheidend für den nachhaltigen Unternehmenserfolg und die Schaffung eines Arbeitsumfeldes, in dem Gesundheit und Sicherheit an erster Stelle stehen.
 
Zeigt die Vorteile einer gelungenen Sicherheitskultur jeweils mit einem passenden Icon flankiert. Unfallverhütung und Gesundheitserhaltung, Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit & -motivation, Erhöhung der Produktivität & Qualität und als letzten Punkt die Kostensenkung.

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