Ein erfolgreiches Business Meeting
Blog Aktuelle Beiträge
Ein Mann sitzt im Winter drinnen vor der Heizung zugedeckt mit einer Decke und einer Tasse in der Hand und stützt seinen Kopf auf seiner Hand auf.
21. November 2024

Winterblues

Wenn die dunkle Jahreszeit auf die Stimmung drückt

Die Tage werden kürzer, es gibt immer weniger Sonnenlicht, die Temperaturen sinken, und die Stimmung  bei manchen Menschen trübt sich spürbar gleich mit. Besonders in den Wintermonaten leiden einige unter dem sogenannten „Winterblues“ oder generell Stimmungseintrübungen. Bei manchen kann sich auch eine Winterdepression entwickeln. Doch was genau steckt hinter dem Winterblues, und was genau ist eine Winterdepression, und wie können Arbeitgeber *innen ihre Belegschaft in dieser herausfordernden Jahreszeit unterstützen?

 

Der Zusammenhang zwischen der dunklen Jahreszeit und der Stimmung

Es gibt mehrere Vermutungen, wieso unsere Stimmung vor allem im Winter gedämpft wird.
Für saisonalen Stimmungsschwankungen könnte der Mangel an Sonnenlicht mitverantwortlich sein. Denn Sonnenlicht spielt eine wesentliche Rolle bei der Regulierung unseres  inneren Rhythmus – unseres natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus. Weniger Tageslicht führt so vermutlich zu einer geringeren Ausschüttung des stimmungsaufhellenden Hormons Serotonin, was das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen kann.
Durch die kühle und nasse Jahreszeit bleiben wir aber auch vermehrt drinnen und gehen weniger raus. Wir bewegen uns insgesamt weniger und essen oft mehr Süßigkeiten, als zu anderen Jahreszeiten. Das können zusätzliche Faktoren sein, die die Stimmung drücken können.

 

Was ist eine Winterdepression?

Wenn Menschen immer wieder zu einer bestimmten Jahreszeit  Verstimmungen haben, wird von einer saisonal bedingten Depression gesprochen. Im englischsprachigen Raum ist von einer „Seasonal Affective Disorder“ S.A.D. die Rede. Dafür muss es sich um eine Verstimmung handeln, die jedes Jahr wieder zur gleichen Jahreszeit bei der gleichen Person auftritt.
Saisonale Depressionen kommen in der Regel selten vor, sind aber ein ernstzunehmendes Krankheitsbild und sollten professionell behandelt werden.
Was unterscheidet die Winterdepression (SAD) von einer Depression, die unabhängig von Jahreszeiten auftreten kann?
Hauptsymptome einer Depression:

Gedrückte Stimmung
Antriebslosigkeit
Interessenverlust


Zu den Symptomen einer Winterdepression gehören neben den drei Hauptsymptomen, die sie mit der Depression gemeinsam hat, noch zusätzlich:

Erhöhtes Schlafbedürfnis
Vermehrtes Verlangen nach kohlenhydratreichen Lebensmitteln

Nicht immer handelt es sich um eine Winterdepression oder eine Depression, wenn einige Symptome auf Sie zutreffen. So bedeutet ein erhöhtes Schlafbedürfnis oder Müdigkeit, oder eine Verstimmung in der Winterzeit nicht immer, dass es sich hierbei um eine Winterdepression handelt. Es handelt sich nicht immer direkt um eine Winterdepression, wenn einige dieser Symptome auf Sie zutreffen.  
Hier ist es wichtig genau zu unterscheiden. Wenn Sie den Eindruck haben, sie könnten an einer Depression leiden, egal zu welcher Jahreszeit, suchen Sie sich unbedingt professionelle Hilfe!



Was können Sie präventiv in den dunklen Monaten tun?


1. Routine
Seine Routine im Alltag zu finden, strukturiert den Tag und bietet Ihnen so Sicherheit.

2. Gehen Sie raus

Gehen Sie auch bei schlechtem Wetter oder weniger Sonnenschein nach draußen und unternehmen Sie beispielsweise einen Spaziergang. Bewegung und frische Luft tun Körper und Seele gut und vertreiben Müdigkeit.

3. Aktiv bleiben

Bewegen Sie sich! Machen Sie Sport, am besten draußen, wenn möglich. Schaffen Sie es nicht immer, Sport wirklich in Ihren Alltag zu integrieren, versuchen Sie wenigstens häufiger spazieren zu gehen und so Ihren Kreislauf in Schwung zu bringen und Glückshormone auszuschütten.

4. Unternehmen Sie Dinge, die Ihnen Freude bereiten
Pflegen Sie Ihre Freundschaften, treffen Sie sich mit Ihren Freunden oder der Familie oder sehen Sie sich Ausstellungen oder Museen an.

5. Schlaf
Sorgen Sie für guten und erholsamen Schlaf. Behalten Sie Ihre Schlafroutine auch in den dunklen Monaten bei.

6. Gesund ernähren
Ernähren Sie sich ausgewogen und gesund. Achten Sie darauf, genug Obst und Gemüse zu sich zu nehmen.

 

Wie können Arbeitgeber *in Mitarbeiter *innen in der dunklen Jahreszeit unterstützen?

Da wir einen großen Teil unseres Tages auf der Arbeit verbringen, haben Arbeitgeber *innen die Chance, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Wohlbefinden der Mitarbeiter *innen während der dunklen Jahreszeit zu fördern.
Sie können schon durch ein paar Anpassungen im Arbeitsumfeld der Beschäftigten direkt helfen, die Stimmung und das persönliche Wohlbefinden trotz fehlendem Sonnenlicht und schlechtem Wetter zu verbessern. Unterstützend bietet es sich an, auf professionelle Unterstützung im Arbeitskontext, wie ein EAP-Programm zu setzen. Diese bieten Informationen zur individuellen Unterstützung an, vertrauliche Beratung der Beschäftigten und eine Anlaufstelle für die Mitarbeiter *innen bei psychischen Problemen.

 

Hier ein paar Beispiele, was Sie als Arbeitgeber an Arbeitsplätzen umsetzen können, um Ihre Mitarbeiter *innen zu unterstützen:


1. Flexible Arbeitszeiten und Pausen im Tageslicht
Da das Tageslicht im Winter rar ist, können Arbeitgeber *innen flexible Arbeitszeiten fördern. Mitarbeiter *innen sollten die Möglichkeit haben, in den helleren Stunden des Tages eine Pause im Freien zu machen, so können sie mehr natürliches Licht tanken.

2. Helle Arbeitsplätze und Ergonomie am Arbeitsplatz
In Innenräumen sollte für möglichst viel Tageslicht gesorgt werden. Wenn dies nicht möglich ist, sollten die Räume trotzdem gut und hell ausgeleuchtet sein.
Darüber hinaus kann eine gute Ergonomie am Arbeitsplatz dazu beitragen, wacher und aufmerksamer zu bleiben. Denn eine schlechte Körperhaltung und mangelnde Bewegung können Müdigkeit und Unwohlsein verstärken.

3. Angebote für Bewegung und Sport schaffen
Regelmäßige Bewegung steigert nachweislich das Wohlbefinden. Arbeitgeber *innen können hier durch Angebote wie Betriebssport, Zuschüsse für Fitnessstudios oder gemeinsame Aktivitäten im Freien ansetzen. Bewegung hilft nicht nur, körperlich fit zu bleiben, sondern fördert auch die Ausschüttung von Endorphinen, den sogenannten „Glückshormonen“, die für eine positive Stimmung sorgen können.

4.  Sensibilisierung und Informationsveranstaltungen

Arbeitgeber *innen können ihre Führungskräfte und Mitarbeiter *innen über psychische Erkrankungen informieren und sie zu einem richtigen Umgang schulen. Sensibilisierungsmaßnahmen können dazu beitragen, Stigmatisierung abzubauen und das Bewusstsein für psychische Gesundheit im Unternehmen zu stärken.

5. Heben Sie positive Seiten der Jahreszeiten hervor

Veranstalten Sie z. B. eine Weihnachtsfeier oder ein Winterfest, machen Sie eine Mittagspause mit gemeinsamem saisonalen Essen. So haben die Mitarbeiter *innen auch Momente, auf die Sie sich zusätzlich freuen können und die Wärme und Verbundenheit schaffen.
Im Herbst können Sie beispielsweise einen gemeinsamen Herbstspaziergang (je nach Unternehmensgröße und Ort) anbieten.

6. Externe Hilfe anbieten

Bieten Sie EAP-Programme an, bei denen sich Ihre Mitarbeiter *innen bei psychischen Problemen anonym melden können und so schnell erste Unterstützung und Beratung bekommen. (Wichtig: Diese ersetzen keinen Besuch bei einem Psychologen, sondern sind nur eine erste Anlaufstelle.)


Psychosoziale Unterstützung und EAP-Programme

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist wie oben genannt, die psychosoziale Unterstützung. EAP-Programme bieten Mitarbeiter *innen die Möglichkeit, in Krisenzeiten Unterstützung zu erhalten.
Hier haben die Mitarbeiter *innen die Möglichkeit, sich bei Problemen zu melden und direkt Hilfe und ein offenes Ohr zu finden. Dabei unterliegen die Informationen der ärztlichen Schweigepflicht.
Auch für Führungskräfte werden bei EAP-Programmen beispielsweise Workshops und Hilfestellungen angeboten und Informationsmaterial bereitgestellt.
Hier dreht sich alles um das psychische Wohl der Mitarbeiter *innen in Ihrem Unternehmen. Diese Angebote können helfen, mit psychischen Problemen besser umzugehen und das persönliche Wohlbefinden der Mitarbeiter *innen zu steigern.

Für weitere Informationen zu unseren EAP-Programmen melden Sie sich gerne bei uns!

 

Hilfe bei einer Depression

Wenn Sie denken, dass Sie an einer Depression leiden, sollten Sie sich nach professioneller Hilfe umschauen.
Als Erstes können Sie sich immer an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin wenden. Diese verweisen Sie dann ggf. an einen Facharzt, eine Fachärztin oder eine/n Psychotherapeut *in weiter.

Sie können sich auch direkt an eine/n Psychotherapeut *in wenden. Diese finden Sie z. B. über:

Über Ihre Krankenkasse
Auf der Seite der „Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention“ finden Sie verschiedene Hilfeangebote für Betroffene und auch Angehörige

 

Fazit

Die kalte und graue Jahreszeit ist eine ernstzunehmende Herausforderung, die das Wohlbefinden vieler Menschen beeinträchtigen kann. Sie selbst können einige Punkte beachten, um vor allem im Winter Ihr Wohlbefinden zu steigern. Arbeitgeber *innen haben die Möglichkeit, aktiv gegenzusteuern und durch verschiedene Maßnahmen im Arbeitskontext Unterstützung zu bieten. Indem Arbeitgeber *innen ein gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld schaffen und auf die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter *innen achten, tragen sie nicht nur zur Steigerung der Zufriedenheit und Produktivität bei, sondern zeigen auch, dass ihnen das Wohl ihrer Belegschaft am Herzen liegt.

Zurück