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Glossar

Beinaheunfall & Gefährliche Situation

Beinaheunfall

In Kürze

Manchmal kommt es am Arbeitsplatz zu gefährlichen Situationen oder Beinaheunfällen. Das sind Ereignisse, bei denen es „noch einmal gut gegangen ist“, die aber fast zu einem Unfall geführt hätten. Sie sind wichtige Warnsignale, um Arbeitsunfälle mit Sach- oder Personenschaden zu verhindern und eine sichere Arbeitsumgebung zu schaffen. Es ist wichtig, aus gefährlichen Situationen zu lernen und Beinaheunfälle zu melden, damit ein Unfall vermieden werden kann.

Um künftige Gefahren vorzubeugen, sollten Sicherheitsbeauftragte und Vorgesetzte, denen gefährliche Situationen oder Beinaheunfälle gemeldet werden, diese dokumentieren, um sie anschließend bewerten zu können.

Schematische Darstellung und Erklärung von Gefährlicher Situation, Beinaheunfall und Arbeitsunfall
 
 

Warum ist es so wichtig, einen Beinaheunfall zu melden?

Wie schnell etwas passieren kann, lässt sich einfach darstellen:

Eine unsicher aufgestellte Leiter kann zum Kippeln der Leiter auf unebenem Boden führen.
Ein unkonzentriertes Betreten von Stufen kann zum Ausrutschen oder Stolpern führen (es kann sich aber noch gerade so gehalten werden).
Ein unorganisierter Arbeitsplatz kann zum leichten Stolpern führen.
Pakete fallen von einem Regal oder einem Stapler herunter und man wird nur aus Zufall nicht getroffen.
 
In den allermeisten Fällen passiert Betroffenen dabei nichts – und die gefährliche Situation wird als sogenannter „Beinaheunfall“ verbucht.
Oftmals bleibt ein Beinaheunfall unbemerkt, da man sich selbst nicht unbedingt einen Fehler eingesteht, die Situation schnell wieder vergisst und Kolleg *innen das Vorkommnis oft nicht mitbekommen.  Nur durch die Untersuchung und Dokumentation von gefährlichen Situationen und Beinaheunfällen können diese in Zukunft vermieden werden.
 
Schematische Darstellung einer Unfallpyramide in der Arbeitssicherheit
 
Die Darstellung der Unfallpyramide verdeutlicht, wie die Meldung von Beinaheunfällen und gefährlichen Situationen dazu beiträgt, dass es zu weniger Unfällen kommt. Die Pyramide baut auf einer Basis aus gefährlichen Situationen und Beinaheunfällen auf. Also Situationen, in denen sich niemand ernsthaft etwas getan hat, es aber gut hätte passieren können. Wenn diese Beinaheunfälle gemeldet werden, kann daraus gelernt werden und so können Unfälle verhindert werden.
Gelingt es, die Anzahl an Beinaheunfälle und gefährlichen Situationen zu senken, so schrumpft automatisch auch der Rest der Pyramide, heißt: Weniger Beinaheunfälle entsprechen auch weniger schweren Unfällen!
 

Gesundheits- und Arbeitsschutz durch Sicherheitsbeauftragte

Meist werden Beinaheunfälle erst durch die Sicherheitsbeauftragte/n wahrgenommen, da sie oft als einzige Person zufällig anwesend sind oder davon berichtet bekommen. Diese Tatsache zeigt, wie wichtig es ist, Sicherheitsbeauftragte/n zu schulen und sinnvoll im Betrieb einzusetzen. Durch Ihre Kenntnisse in der Arbeitssicherheit sind sie in der Lage, einzuschätzen, was in der Situation wirklich hätte passieren können. Durch diese Einschätzung kann bewertet werden, ob es ein kurzzeitiges Ereignis durch leichtsinniges Verhalten war oder ob ein grundlegender technischer oder organisatorischer Mangel vorliegt, welcher gelöst werden muss.
 

Beinaheunfall - worauf ist zu achten?

Das Meldeverfahren für Beinaheunfälle sollte einfach organisiert werden, da die Schwelle möglichst gering gehalten werden sollte. Das gelingt z. B. durch ein vorgefertigtes Formular als Meldehilfe.
 
Zusätzlich sollten einige Punkte beachtet werden, um Mitarbeiter *innen zu motivieren, Beinaheunfälle zu melden:
Keine Bestrafung, auch wenn ein Fehler die Ursache des Beinaheunfalls war
Keine namentliche Nennung der/des Verursachers
Rasche Umsetzung der Empfehlungen nach der Meldung
Nicht nur auf das Verhalten des Angestellten konzentrieren, sondern auch auf den Prozessablauf, die Produkte und vorhandenen Systeme
Beinaheunfälle sammeln, um sie in Arbeitsschutzausschusssitzungen (ASA-Sitzungen) zu thematisieren und langfristig als Unternehmen daraus zu profitieren
 

So unterstützen wir Sie!

Über unser Onlinemeldetool „Beinaheunfall-Meldung“ können Sie innerhalb von 1-3 Minuten Beinaheunfälle jederzeit dokumentieren und eine statistische Auswertung generieren. Erfassen Sie möglichst alle Beinaheunfälle, nur dadurch kann eine Unfallentstehung verhindert werden. Über unsere innovative Online-Plattform ermöglichen wir Ihnen eine papierlose und einfach gestaltete Eingabe der Beinaheunfall-Meldung.
Wir bieten Online-Schulungen für Sicherheitsbeauftragte Ihres Unternehmens an, um ihren Arbeitsschutz qualitativ hochzuhalten!
Darüber hinaus bieten wir Ihnen immer eine umfangreiche Unterstützung bei Arbeitsunfällen mit einem effizienten und wirksamen Unfallmanagement an! Auch bei schweren oder tödlichen Unfällen mit Behördenkontakt stehen wir an Ihrer Seite und unterstützen Sie bei allen Aufgaben! Lesen Sie in unserer Case-Study nach, wie wir im Falle eines Staplerunfalls unterstützt haben.
Unser Modul Unfallmanagement in der Arbeitssicherheit bietet Ihnen einen detaillierten Einblick in unsere Leistungen mit Bezug zu Arbeitsunfällen!