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Glossar

Unfallmeldung

Unfallmeldung

In Kürze
Der Arbeitgeber *in trägt die Verantwortung für die Sicherheit seiner Mitarbeiter *innen. Dies umfasst nicht nur die Prävention von Unfällen, sondern auch die ordnungsgemäße Meldung von Unfällen und die Durchführung von Unfallanalysen, um Wiederholungsfälle zu verhindern/ zu vermeiden. Diese Thematik betrifft alle Mitarbeiter *innen in Deutschland, unabhängig von ihrer Branche oder ihrem Arbeitsumfeld.

Meldung von Arbeitsunfällen - Worauf ist zu achten?

Unfälle können in verschiedenen Arbeitsumgebungen auftreten, sei es in Büros, Produktionsbetrieben, auf Baustellen oder während dienstlicher Tätigkeiten im Außendienst. In Deutschland werden jährlich mehr als 700.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle gemeldet. Diese Unfälle können sowohl im Betrieb als auch auf dem Weg zur oder von der Arbeit oder während dienstlicher Aktivitäten außerhalb des Unternehmens geschehen.

Im Falle eines Unfalls ist es wichtig, diesen unverzüglich dem Arbeitgeber zu melden. Hierzu müssen Mitarbeiter *innen über die zuständigen Ansprechpartner *innen im Unternehmen informiert werden (Führungskraft, Personalabteilung, o.ä.).

Arbeitsunfälle mit einer Ausfallzeit von mehr als 3 Kalendertagen müssen vom Arbeitgeber an die entsprechenden Behörden gemeldet werden, wobei der Tag des Unfalls selbst nicht mitgezählt wird. Als Beispiel: Wenn ein Unfall am Freitag passiert und der betroffene Mitarbeiter bis einschließlich Dienstag krankgeschrieben wird, liegt eine Ausfallzeit von mehr als 3 Kalendertagen vor und der Unfall muss gemeldet werden. Schwere Unfälle, wie tödliche Unfälle, Unfälle mit schwerwiegenden Gesundheitsfolgen, Massenunfälle und Elektrounfälle, müssen sofort gemeldet werden. Diese Meldungen sind sowohl an den Unfallversicherungsträger als auch an die Landesämter für Arbeitsschutz zu richten. Die nötigen Inhalte einer Unfallmeldung sind i.d.R. von der zuständigen Berufsgenossenschaft vorgegeben. Mindestangaben sind die Stammdaten des Verunfallten, Informationen zum Unfallort und Zeitpunkt, Angaben zur Art der Verletzung, sowie eine detaillierte Beschreibung des Unfallherganges.

Eine gründliche Unfallanalyse ist entscheidend, um die Ursachen und Konsequenzen eines Unfalls zu verstehen und geeignete Maßnahmen zur Verhinderung ähnlicher Vorfälle in Zukunft zu ergreifen.

Zur Durchführung einer Unfallanalyse haben sich in der Praxis verschiedene Herangehensweisen etabliert. Die bekanntesten und in der Praxis am häufigsten angewandten Modelle sind die Unfallanalyse nach Ishikawa, auch als Fischgrätenmodell bezeichnet, die ganzheitliche Unfallanalyse oder auch Root-Cause-Analysis genannt, oder die 5-W-Methode. Bei allen Modellen wird systematisch der Unfall in seine begünstigenden Faktoren zerlegt, bis ein oder mehrere ausschlaggebende Gründe gefunden wurden. Als Ergebnis einer Unfallanalyse folgt eine umzusetzende Maßnahme, die einen Wiederholungsfall verhindern soll.
 

Pflichten und Maßnahmen - Was ist für Arbeitgeber *innen und Arbeitnehmer *innen wichtig?

Gemäß den gesetzlichen Vorschriften sind Arbeitgeber *innen dazu verpflichtet, Unfälle, die zu einer Ausfallzeit von mehr als 3 Kalendertagen führen, unverzüglich an den Unfallversicherungsträger sowie an die zuständige staatliche Arbeitsschutzbehörde zu melden. Diese Meldepflicht dient dazu, eine angemessene Dokumentation zu gewährleisten und sicherzustellen, dass geeignete Maßnahmen ergriffen werden können, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Darüber hinaus ist die Analyse von Unfällen von entscheidender Bedeutung, um aus ihnen zu lernen und präventive Maßnahmen zu entwickeln. Eine gründliche Unfallanalyse ermöglicht es Ihnen, die Ursachen und Umstände eines Unfalls zu verstehen, zukünftige Unfälle zu vermeiden und Ihre Mitarbeiter *innen zu schützen. Sie bietet die Möglichkeit, potenzielle Risikofaktoren und Schwachstellen in den Arbeitsabläufen oder der Sicherheitsinfrastruktur des Unternehmens zu identifizieren und entsprechende Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten.

Eine gut durchgeführte Unfallanalyse ist daher ein äußerst wertvolles Instrument für jedes Unternehmen. Sie trägt dazu bei, die Sicherheit am Arbeitsplatz zu erhöhen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und letztendlich das Wohlergehen der Mitarbeiter *innen zu fördern. Indem Unfälle nicht nur als bedauerliche Ereignisse betrachtet werden, sondern als Gelegenheit zur Verbesserung und Prävention genutzt werden, können Unternehmen eine sicherere und gesündere Arbeitsumgebung schaffen.
 

Ihr Unfallmanagement - So unterstützen wir Sie!

Das Werksarztzentrum Deutschland kann Ihnen umfangreiche Unterstützung im Bereich des Unfallmanagements anbieten. Einerseits bieten wir die Möglichkeit, die Meldung von Arbeitsunfällen digital über unser eHSSe-Portal durchzuführen. Unser Medical-Safety-Service-Center überprüft Ihre Angaben auf Plausibilität und leitet die Unfallanzeige verlässlich und rechtssicher an die zuständige Berufsgenossenschaft weiter. Auffällige oder schwere Unfälle werden an die sicherheitstechnische Fachabteilung weitergeleitet, von wo aus unsere Fachkräfte für Arbeitssicherheit (Sifa) im Rahmen einer detaillierten Unfallanalyse die Ursachen ermitteln und entsprechende korrektive oder präventive Schutzmaßnahmen erarbeiten. Darüber hinaus können Ihre gemeldeten Unfälle statistisch erfasst und umfangreich ausgewertet werden. Wir stellen Unfallhäufungen fest und erarbeiten Lösungen, um die Anzahl der Unfallereignisse messbar zu verringern.

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